Zollstock wird von mehreren gehalten

Ökosysteme in der Versicherungsbranche

Kundenbindung durch komplementäre Angebote

Kundenbedürfnisse erkennen und als Wachstumsmotor nutzen

Ökosysteme zeichnen sich dadurch aus, dass der erzielte Kundennutzen durch positive Netzwerkeffekte die Summe der einzelnen Leistungen der am Ökosystem beteiligten Anbieter übersteigt. Kundinnen und Kunden erwarten ganzheitliche Serviceangebote, passend zu ihren Lebenswelten. Ökosysteme, Partnerschaften und Plattformen werden daher immer relevanter.

Für Versicherer bedeutet dies, nicht mehr nur Produkte für bestimmte Risiken anzubieten, sondern vielmehr Lösungen für Lebenssituationen. Produkte werden in maßgeschneiderte Lösungen integriert, ergänzt um passende Services. Die Kundin bzw. der Kunde wird lösungsorientiert abgeholt und optimal betreut. Das Wohlbefinden wird gesteigert – Anlass genug, dem Versicherer treu zu bleiben und diesen weiterzuempfehlen.

Ökosysteme stellen eine gute Chance für Versicherer dar, ihr Geschäftsvolumen zu erhöhen. Etablierte Beispiele sind, dass ein Handyanbieter zum Kaufabschluss eine Geräteversicherung mit anbietet oder ein Versicherer neben der Absicherung eines Wohngebäudes auch Dienste im und um das Eigenheim wie eine Vermittlung passender Handwerkerleistungen mit anbietet.

Herausforderungen als Chance sehen

Ökosysteme stellen Versicherungen vor vielfältige Herausforderungen, die gemeistert werden müssen. Im Markt gibt es bereits erste Netzwerke, die noch nicht als Ökosysteme bezeichnet werden, aber durchaus einen entsprechenden Charakter oder das Potenzial haben, sich dahin zu entwickeln. Es gilt daher in einem ersten Schritt, sich in Versicherungskundinnen und -kunden hineinzuversetzen und Bedürfnisse zu identifizieren. Im nächsten Schritt werden Lösungsideen gesammelt und bewertet.

Der Versicherer muss nicht unbedingt der Betreiber des Ökosystems sein, genauso gut kann er sich in ein Ökosystem für eine bestimmte Lebenswelt integrieren, beispielsweise in eine Automarken-App. Im Schadenfall kann diese App das zentrale Element für die Kundin oder den Kunden sein, über das sie oder er alle Vorgänge steuert. Der Versicherer muss dann dafür sorgen, dass seine Lösung auch umgesetzt werden kann:

  • Prozesse müssen so modelliert werden, dass sie für alle Akteure passen.
  • Technische Schnittstellen von Systemen müssen so ausgerichtet werden, dass Integrationen auf Plattformen und in Netzwerken möglich sind.
  • Fachliche Schnittstellen müssen gewährleisten, dass weiterhin alle internen Systeme bedient werden können.
  • Partnerorganisationen müssen ggf. gefunden werden, was einen aufwändigen Prozess darstellen kann.
  • Die Lösung muss Endkundinnen und -kunden bekannt gemacht werden.

Der Aufbau von Ökosystemen stellt eine große Herausforderung für eine Organisation dar. Disruptive Ansätze sind unbequem und der Mensch hält gerne an Gewohntem fest. Die Veränderungen müssen aktiv gemanagt werden. Herausforderungen finden sich auf jeder Ebene, aber sie bieten dem Versicherer eben auch die Chance, sich optimal zu positionieren, bestehende Kundinnen und Kunden zu binden und neue zu finden.

Mit technologischem Fortschritt Chancen nutzen

Der Aufbau eines funktionierenden Ökosystems bedarf einer soliden technologischen Basis. Zudem muss die Hürde, sich an einem Ökosystem zu beteiligen, niedrig und der Aufwand überschaubar sein. Die Geschwindigkeit im Aufbau und in der Integration muss erhöht werden, um der Entwicklung des Marktes gerecht zu werden.

Standardisierung von Schnittstellen

Schnittstellen zwischen den Anwendungen der an einem Ökosystem beteiligten Unternehmen sind ein zentraler Faktor, der über den Erfolg des Gesamtsystems entscheidet. Kommt es bei der Kommunikation zu Fehlern, kann dies zur Ablehnung des Service durch die Kundinnen und Kunden und damit zum Scheitern der Kooperation im Ökosystem führen. Daher bietet sich der Einsatz von standardisierten Schnittstellen an, die zum Beispiel vom Brancheninstitut für Prozessoptimierung (BiPRO) entwickelt werden und die Abbildung von Kernprozessen in der Assekuranz ermöglichen.

Logo BiPRO

Modularer Aufbau erlaubt Wiederverwendung und kurze Release-Zyklen

Wiederkehrende Herausforderungen sollten in wiederverwendbare, klar definierte Komponenten ausgelagert werden, um das Rad nicht mehrfach neu erfinden zu müssen. Dieser Grundsatz gilt auch beim Aufbau von Ökosystemen, da die gezielte Verwendung von Modulen, wie zum Beispiel Tarifrechnern, die Integration einzelner Anwendungsfälle beschleunigt. Die Nutzung etablierter Module, zum Beispiel zur Abbildung von Antragsstrecken oder ein bewährtes digitales Unterschriftenverfahren, vermeidet kostenintensive Neuentwicklungen und verkürzt benötigte Testphasen.

Daten bilden die Grundlage und machen Ökosysteme wertvoll

Ein Ökosystem setzt auf dem Nutzen, den Services und Geschäftsmodellen auf der Basis der zur Verfügung stehenden beziehungsweise der zu beschaffenden Daten auf. Es bedarf einer soliden Datenbasis im Unternehmen, um neue Services im Ökosystem anbieten zu können.

Ein Datenökosystem treibt das Wachstum. Dazu gehört das Einbinden von Partnerschaften, Kundinnen und Kunden, Lieferanten oder externen Quellen. Eine gemeinsame Datenplattform ist die Quelle für neue Wertschöpfung.

ökosysteme

Unser Angebot

Ein Ökosystem zu identifizieren und im nächsten Schritt tragfähig auf- und auszubauen bedarf sowohl der tiefen Kenntnis von Versicherungsfachlichkeit und Prozessen als auch der Expertise in Technologie und Architektur. adesso nutzt etablierte Methodiken wie den Interaction Room, um Fachlichkeit und Technik an einen Tisch zu bringen und gemeinsam eine tragfähige Struktur für die Umsetzung eines Ökosystems zu entwickeln.

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