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Lasst euch mitnehmen auf eine kleine persönliche Reise: Der Leistungssport ist nun schon seit einigen Jahren ein Teil meines Lebens. Als ehemaliger Wasserballer, (Co-)Trainer einer Hamburger Damen-Bundesligamannschaft, der Damen-Nationalmannschaft und der Gehörlosen-Nationalmannschaft im Wasserball war das nasse Element neben meinem Beruf jahrelang meine absolute Leidenschaft.

Rückblickend gab und gibt es einige Eigenschaften, die mir insgesamt geholfen haben und die an der einen oder anderen Stelle zum Erfolg führen können. Im sportlichen Wettkampf erlernt, weiterentwickelt und auch im beruflichen Alltag anwendbar. Mein beruflicher Alltag ist der eines Software Test Manager. Ich arbeite bei adesso im Bereich Line of Business Public und bin unter anderem in der Community „Testen in Public-Projekten“ (TIPP) aktiv.

Charaktereigenschaften, die für mich beim Sport und im Beruf gelten

Ich möchte keine goldenen Regeln aufstellen, denn jeder Mensch „tickt“ anders, anders in seinem Streben und seiner Suche nach Glück. Viele sind mit ihrem Status quo zufrieden, andere steuern auf Erfolgskurs oder kommen auch mal vom Weg ab.

Ich kann aber für mich sagen, dass folgende Charaktereigenschaften sowohl im Sport als auch in meinem Beruf unverzichtbar sind:

Empathie

Eine besondere Eigenschaft, um sich in die Gefühle, Gedanken und vor allem in die Perspektiven der Spielerinnen und Spieler oder der Kolleginnen und Kollegen hineinversetzen und diese im besten Fall auch verstehen zu können. Dies ist für mich sowohl als Trainer als auch als Software Test Manager hilfreich. Es ist aber eine Eigenschaft, über die man streiten kann. Als Trainerin beziehungsweise Trainer oder (Fach )Führungskraft kann man auch mit wenig Einfühlungsvermögen erfolgreich sein. Aber mit viel Einfühlungsvermögen ist es meiner Meinung nach einfacher, an der Motivationsschraube zu drehen und die Bereitschaft zur Mitarbeit zu erhöhen.

Individuelle Bedürfnisse und Unterschiede zu erkennen und darauf einzugehen, also vorhandene Eigenschaften und Fähigkeiten auch zu akzeptieren, stärkt die Zusammenarbeit. Im Team ist man stark, das gilt übrigens auch für Einzelsportlerinnen und Einzelsportler, denn auch der Individualsport braucht ein funktionierendes Kollektiv im Umfeld.

Leidenschaft

Oder anders definiert: für etwas „brennen“. Das ist der Treibstoff, den man gerne teilt. Die Fähigkeit, andere von seinen Ideen zu begeistern, die Motivation und Inspiration, auf den Zug aufzuspringen, sich ständig zu verbessern und sein Potenzial voll auszuschöpfen, sozusagen die eigenen Grenzen zu erweitern. Diese Eigenschaft ist eng mit Neugier verbunden. Sich selbst ständig weiterzuentwickeln und auf dem neuesten Stand zu bleiben, um Spielerinnen und Spieler oder Kolleginnen und Kollegen bestmöglich unterstützen zu können.

Leidenschaft ist auch wichtig, um Herausforderungen und Rückschläge nicht nur im Sport, sondern auch im Beruf zu meistern. Man darf nicht aufgeben, wenn es schwierig wird und es nicht so gut läuft – egal ob in Projekten oder auf dem Sportplatz. Vielmehr muss man motiviert und engagiert bleiben, um Lösungen für sich und sein Team zu finden.

Selbstbewusstsein

Ein sicheres Auftreten basiert oft auf einem soliden Fundament aus Wissen und Vorbereitung. Das gilt sowohl für mich als Trainer, der die Spielregeln, Taktiken und Techniken seiner Sportart sehr gut kennen sollte, als auch für mich als (Fach-)Vorgesetzter, der mit seinem Bereich und den Abläufen im Unternehmen vertraut sein sollte.

Es ist wichtig, eine klare und deutliche Sprache zu sprechen, wenn Anweisungen gegeben oder Entscheidungen getroffen werden müssen. Die Wortwahl ist entscheidend und sollte mit Bedacht gewählt werden. Sie sollte selbstbewusst und verständlich sein. Zeige Selbstvertrauen in deinem Verhalten.

Zuverlässigkeit und Disziplin

Dazu gehören für mich folgende Attribute:

  • Pünktlichkeit: Ob zum Training, zu Spielen, zu Besprechungen, zu Geschäftsterminen, zum Arbeitsbeginn (ja, auch bei Gleitzeit) – wir alle kennen Menschen, die es immer wieder schaffen, irgendwie zu spät zu kommen. Es mag berechtigte Ausreden geben, diese Momente schließe ich aus, aber alles andere ist respektlos dem Gegenüber gegenüber, zum Beispiel nicht zur vereinbarten Zeit zu erscheinen oder versprochene Termine nicht einzuhalten.
  • Vorbereitung: Bereitet euch gründlich auf Trainingseinheiten, Spiele und berufliche Termine vor.
  • Entscheidungstreue: Versprechen und Zusagen einhalten, im Sport wie im Beruf. Entscheidungen müssen nachvollziehbar sein, sei es im Sport oder im Beruf. Man sollte sich bewusst sein, dass man sich an Richtlinien oder Leitplanken orientieren kann.
  • Vertraulichkeit: Respektiere die Privatsphäre deiner Mitspielerinnen und Mitspieler, deiner Athletinnen und Athleten, deiner Kolleginnen und Kollegen und behandle vertrauliche Informationen mit der gebotenen Diskretion.
Mut

Der Schritt nach vorne, der auch einmal zwei Schritte zurück bedeuten kann. Sich neuen Herausforderungen und Veränderungen zu stellen, aber auch für die eigenen Überzeugungen einzustehen, dazu gehört auch die bereits erwähnte Eigenschaft des Selbstbewusstseins. Die Idee kann noch so gut und richtig sein – wenn man sie nicht „rüberbringen“ kann, wird es schwer, andere davon zu überzeugen.

Mut bedeutet auch, Verantwortung für das eigene Handeln und Entscheiden zu übernehmen, auch wenn dies bedeutet, Fehler einzugestehen. Fehler dürfen gemacht werden, aber man sollte aus ihnen lernen. Dies kann sowohl in sportlicher als auch in beruflicher Hinsicht eine zu diskutierende Frage sein. Je höher die Verantwortung und die (mediale) Aufmerksamkeit, desto weniger Fehler „darf“ man sich erlauben. Wobei auch klar ist: Je größer die Verantwortung ist, desto schwerwiegender kann ein Fehler sein.

Der mutigste Schritt meinerseits war aus beruflicher Sicht, nach 20 Jahren in einem Unternehmen dieses zu verlassen und die damit verbundene Veränderung in Kauf zu nehmen. Belohnt wurde dieser Mut mit einem sehr netten kollegialen Umfeld, einem hervorragenden Arbeitgeber und vielfältigen internen und externen Entwicklungsmöglichkeiten. Ich habe diesen Schritt bis heute nicht bereut!

Damit die sportliche Perspektive nicht zu kurz kommt: Der Gewinn der Europameisterschaft mit der Gehörlosen-Nationalmannschaft im Wasserball liegt mit dem Jahr 2002 zwar schon gut zwei Jahrzehnte zurück, bleibt aber für immer in Erinnerung.

Denn die Umstände waren damals alles andere als erfolgversprechend, als sich der Verband bei der Unterkunft „verhoben“ hatte und für die Mannschaft Zimmer in einer Kneipe gebucht wurden. Auch mit der Verpflegung hatte man seine liebe Mühe und Not, nichts dergleichen war organisiert worden, so dass die Spielerinnen und Spieler nach den Trainingseinheiten und Spielen selbst zum Kochlöffel greifen mussten. Doch statt über alle Widrigkeiten zu klagen, entwickelte sich eine Jetzt-erst-recht-Mentalität, die im Laufe des Turniers mit einem hervorragenden Teamgeist und am Ende mit Gold belohnt wurde. Es war eine ereignisreiche Zeit, die mich sehr geprägt hat und aus der ich viel gelernt habe.

Ihr möchtet mehr erfahren?

Wer mehr über meinen sportlichen Background oder die TIPP Community erfahren möchte, in der wir uns über berufliche Themen innerhalb und außerhalb der adesso-Welt austauschen, kann mich gerne direkt kontaktieren: Sven.Sethmann@adesso.de

Weitere spannende Themen aus der adesso-Welt findet ihr in unseren bisher erschienenen Blog-Beiträgen.

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Bild Sven Sethmann

Autor Sven Sethmann

Sven Sethmann ist Software Test Manager in der Line of Business Public bei adesso. Dort ist Sven unter anderem in der Community „Testen in Public Projekten“ (TIPP) aktiv.

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