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Wie Resilienz, Compliance und KI zu den Top Zukunftsfaktoren werden

Cybersecurity ist schon lange nicht mehr nur ein interessantes IT-Thema. Sie betrifft Geschäftsmodelle, Lieferketten, Innovationszyklen und letztlich die Zukunftsfähigkeit ganzer Organisationen. Doch während die Bedrohungslage wächst, bleibt die Umsetzung oft Stückwerk. Was fehlt, ist ein strategischer, ganzheitlicher, vorausschauender und praxisnaher Blick auf IT-Sicherheit.

1. Governance, Risk & Compliance : Vom Pflichtprogramm zur Führungsaufgabe

Viele Unternehmen haben Governance, Risk & Compliance (GRC) zwar auf dem Papier etabliert, aber nicht im Alltag umgesetzt. Die Prozesse sind fragmentiert, die Zuständigkeiten sind unklar und die Tools sind nicht integriert. Dabei ist GRC kein Selbstzweck, sondern ein Instrument zur Steuerung von Risiken und zur Stärkung der Resilienz.

Was jetzt zählt:

  • GRC – und damit auch Cybersecurity - gehört in die Geschäftsleitung. Nur wenn Risiko- und Compliance-Themen auf C-Level diskutiert werden, entfalten sie ihre Wirkung.
  • Lieferketten müssen mitgedacht werden. Wer seine Partner nicht kennt, kennt auch seine Schwachstellen nicht.
  • GRC braucht klare Verantwortlichkeiten und regelmäßige Reviews. Nur so wird aus Papier Realität.

GRC darf nicht länger als lästige bürokratische Pflichtübung verstanden werden, sondern muss als strategische Führungsaufgabe etabliert werden. Nur dann kann sie ihre volle Wirkung als Fundament für Resilienz, Sicherheit und nachhaltigen Unternehmenserfolg entfalten.

2. Regulatorik: Nicht abarbeiten, sondern gestalten

DORA, NIS2, CRA – die Liste neuer Anforderungen wird immer länger. Viele Unternehmen reagieren darauf mit Checklisten und Projektplänen. Doch wer nur abarbeitet, verpasst die Chance, Prozesse zu optimieren und Sicherheit als Wettbewerbsvorteil zu nutzen.

Drei pragmatische Schritte:

  • 1. Regulatorik-Scoping: Welche Vorgaben gelten wirklich – und ab wann?
  • 2. Compliance & Security-by-Design: Sicherheitsanforderungen müssen von Beginn an bei jedem Vorhaben berücksichtigt werden.
  • 3. Wiederkehrende Prüfprozesse automatisieren: So bleibt mehr Zeit für strategische Aufgaben.

Regulatorische Anforderungen sollten nicht nur erfüllt, sondern aktiv gestaltet werden. Wer Anforderungen strategisch nutzt, stärkt Prozesse, erhöht die Sicherheit und schafft so echten Mehrwert.


Meta-Studie

Cybersecurity in der Zeitenwende – Wo deutsche Unternehmen wirklich stehen

Wie gut ist die deutsche Wirtschaft gegen Cyber-Angriffe gewappnet? Unsere aktuelle Studie liefert exklusive Einblicke in den Status quo der IT-Sicherheit in deutschen Unternehmen – von Strategien über Herausforderungen bis zu konkreten Handlungsfeldern.

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3. Zero Trust: Vom Buzzword zur Architektur

Zero Trust ist derzeit in aller Munde, doch in der Praxis bleibt es oft bei Lippenbekenntnissen. Dabei geht es nicht um ein bestimmtes Tool, sondern um ein Prinzip: Vertrauen wird nicht vorausgesetzt, sondern kontinuierlich überprüft. Dies erfordert ein Umdenken in technischer, organisatorischer und kultureller Hinsicht.

Was das konkret heißt:

  • Identitäten sind der neue Perimeter. Wer Zugriff hat, muss sich kontextabhängig legitimieren – nicht nur einmal, sondern kontinuierlich.
  • Netzwerke sollten logisch segmentiert sein – mit klaren Übergängen und Regeln.
  • Zero Trust ist ein Weg, kein Ziel. Startet mit einem Pilotbereich, evaluiert, skaliert – und bleibt flexibel.

Zero Trust ist der Weg weg von Bruchstellen zwischen IT-Silos, die in einer hybriden Multi-Cloud-Welt oft noch Standard sind. Es ist eine Reise hin zu einer sicheren IT-Architektur, die die aktuelle und zukünftige Produktivität absichert.

4. Resilienz: Wenn der Ernstfall zur Nagelprobe wird

Resilienz zeigt sich nicht im Normalbetrieb, sondern in der Krise. Wer vorbereitet ist, kann schnell reagieren. Wer es nicht ist, verliert Zeit, Geld und Vertrauen.

Was resiliente Unternehmen anders machen:

  • Sie kennen ihre kritischen Prozesse. Business-Impact-Analysen sind kein Luxus, sondern Pflicht.
  • Sie testen regelmäßig. Cyber-Angriffe lassen sich simulieren – und das sollte man auch tun.
  • Sie messen Fortschritt. Recovery-Zeiten, Awareness-Quoten, Reaktionsgeschwindigkeit – alles lässt sich erfassen und verbessern.

Die Reduzierung von Komplexität und die Automation in der Defensive (zum Beispiel durch Playbooks) sowie der gezielte Einsatz von KI bei der Reaktion verstärken die Resilienz von Organisationen maßgeblich und reduzieren im Ernstfall mögliche Schäden.

5. Künstliche Intelligenz: Zwischen Hype und Handwerk

KI ist kein Allheilmittel, aber ein äußerst mächtiges Werkzeug. Wenn sie richtig eingesetzt wird, kann sie Bedrohungen schneller erkennen, Muster analysieren und Reaktionen automatisieren. Doch der richtige Einsatz will gelernt sein.

Worauf es ankommt:

  • Use Cases mit Mehrwert identifizieren. Nicht alles, was KI kann, ist auch sinnvoll.
  • Transparenz schaffen. Entscheidungen müssen nachvollziehbar sein – gerade in regulierten Branchen.
  • Governance etablieren. Wer trainiert die Modelle? Welche Daten werden genutzt? Wer trägt Verantwortung?

Statistiken zeigen eine wachsende Zahl von KI-gestützten Cyber-Angriffen. Die naheliegende Reaktion darauf ist eine KI-gestützte Abwehr. Jetzt die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen, ist eine gute Investition.

6. Der Mensch: Schwachstelle oder Schutzschild?

Technologie kann viel, aber nicht alles. Der Mensch bleibt der entscheidende Faktor. Und genau hier liegt oft die größte Lücke.

Was hilft:

  • Awareness ist kein Einmalprojekt. Schulungen müssen regelmäßig, praxisnah und zielgruppengerecht sein.
  • Führungskräfte müssen vorangehen. Sicherheitskultur beginnt oben.
  • Gamification wirkt. Wer spielerisch lernt, bleibt besser dran – und meldet schneller, wenn etwas schiefläuft.

Eine Vielzahl von Cyber-Angriffen erfolgt über Identitäten. Mit den richtigen Maßnahmen werden Menschen zum erweiterten Schutzschild, noch bevor ein technischer Angriff stattfindet. Erkennen und abwehren von Social Engineering oder Phishing ist die beste Prävention und ein wichtiges Puzzlestück in der gesamten Cyber-Abwehr.

Fazit: Sicherheit ist kein Zustand – sondern eine Haltung

Cybersecurity ist kein zeitlich begrenztes Projekt. Es ist ein kontinuierlicher Prozess, der Technik, Organisation und Menschen verbindet. Wer heute in Governance, Resilienz und intelligente Technologien investiert, schafft nicht nur Schutz, sondern auch Vertrauen. Und das ist in einer unsicheren Welt das wertvollste Kapital.

Das heißt: Die Zukunft gehört den Unternehmen, die Cybersecurity strategisch denken, regulatorisch verankern, technologisch weiterentwickeln und menschlich absichern. So entsteht echte digitale Resilienz – als Schutzschild gegen Risiken und als Sprungbrett für Innovation.


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Bild Andreas Koch

Autor Andreas Koch

Andreas Koch ist Leiter des Competence Centers Microsoft Security bei adesso.


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