Meine Überschrift ist übrigens frei erfunden.
Dass Prognosen die Zukunft nicht immer treffsicher vorhersagen, wird deutlich beim Blick auf das Thema „Mobile Business“. Wer hat Anfang 2007, unmittelbar nach der Präsentation des ersten iPhones, den rasanten Siegeszug von Smartphones und Apps richtig vorhergesagt? Wer hat das Milliardenpotenzial dieses Bereichs prognostiziert? Wer hat damals das Duopol von Apple und Google erwartet? Auch jetzt stehen wir wieder am Anfang einer Entwicklung, deren Ausmaße wir nur erahnen können. Wir wissen weder, was die einzelnen KI-Anwendungen letztlich leisten können, noch wo ihre Grenzen liegen. Wir können auch nicht abschätzen, welche Implikationen sie auf die Gesellschaft haben.
Derzeit gleicht das Feld der generativen KI eher einer groben Skizze als einer detaillierten Landkarte: Anwendungen kommen und gehen in einem atemberaubenden Tempo. Die Revolution von heute kann der Standard von morgen sein – oder eine schnell vergessene Fehlentwicklung. Das heißt nicht, dass Unternehmen das Thema einfach zur Seite schieben können bis der Markt gefestigt ist. So eine Haltung gefährdet die eigene Wettbewerbsfähigkeit. Vielmehr müssen die Verantwortlichen ihre Organisation mit ruhiger Hand fit für eine ungewisse Zukunft machen. Sie dürfen also nicht auf ein Szenario oder eine Lösung setzen, sondern müssen eine Kultur der Neugier und des Lernens schaffen. Offenheit, Experimentierfreude und Risikobereitschaft gehören zu jedem KI-Projekt. Ansonsten verpassen Unternehmen die Gelegenheit, die Chancen und Risiken der Technologie wirklich zu verstehen und sie sinnvoll zu nutzen.