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Die Euphorie rund um Generative AI (GenAI) ist in deutschen Unternehmen angekommen – und mit ihr ein Tsunami an Tools, Piloten und Strategien. Was gestern noch experimentell war, ist heute Alltag: Über 30 Prozent der deutschen Führungskräfte setzen GenAI inzwischen täglich ein – Tendenz steigend. Doch trotz dieser Dynamik bleibt die zentrale Frage: Erzeugen diese Anwendungen messbaren, nachhaltigen Mehrwert?

GenAI in der Praxis: Zwischen Potenzial und Pragmatismus

In vielen deutschen Unternehmen befindet sich der Einsatz von Generativer KI derzeit noch in einer explorativen Phase. Studien zeigen: GenAI wird aktuell vor allem als smarter Alltagshelfer genutzt – zum Beispiel für Textgenerierung, Ideensammlung oder Recherche. Das technologische Potenzial wird erkannt, bleibt jedoch meist auf vereinzelte Anwendungsfälle beschränkt und wird bislang nur selten strategisch skaliert.

Statt visionärer Durchbrüche dominieren derzeit klassische Ziele wie Effizienz und Kostenersparnis. Im Rahmen unseres GenAI Impact Reports Germany 2025 gaben 68 Prozent der Unternehmen an, GenAI zur Prozessoptimierung einzusetzen. 47  Prozent verfolgen eine verbesserte Kundenerfahrung, 46  Prozent nennen Kostensenkung als zentrales Ziel.

Das zeigt deutlich: Generative AI wird aktuell vor allem als Werkzeug zur Effizienzsteigerung bestehender Strukturen genutzt. Das weitaus größere Potenzial als Treiber für Innovation, neue Geschäftsmodelle oder Umsatzwachstum bleibt vielerorts noch ungenutzt.

Praxisbeispiel BayernLB: Von E-Mail-Flut zur Prozessintelligenz

Ein konkretes Anwendungsbeispiel zeigt, was möglich ist: Die Bayerische Landesbank stand vor einer typischen Herausforderung im Bankensektor: Über 2.000 E-Mails pro Tag allein im Kreditmanagement – jede davon musste bisher manuell gelesen, klassifiziert und verarbeitet werden. Ein hoher Zeitaufwand, fehleranfällig und nicht skalierbar.

Gemeinsam mit adesso entwickelte die BayernLB eine GenAI-basierte Anwendung auf Microsoft Azure OpenAI, die den gesamten Prozess automatisiert: E-Mails werden analysiert, Anhänge per Natural Language Processing ausgewertet, relevante Daten extrahiert und im CRM automatisch strukturiert hinterlegt. So entstehen präzise Aufträge – ohne manuelle Bearbeitung.

Das Ergebnis: Signifikante Effizienzsteigerung, höhere Datenqualität und mehr Freiraum für wertschöpfende Aufgaben. Ein konkretes Beispiel dafür, wie GenAI nicht nur Prozesse optimiert, sondern echte Transformation im Unternehmensalltag ermöglicht.


GenAI Impact Report 2025

50 Prozent der Unternehmen sind bereit – Und der Rest?

Wie gut ist die deutsche Wirtschaft auf den Wandel durch GenAI vorbereitet? Wie sehen die Verantwortlichen ihre Branche und unser Land aufgestellt? Wo bringt die Technologie schon heute echte Effizienzgewinne? Und wo gibt es noch Hürden?

Findet es heraus, in unserem neuen GenAI Imact Report 2025.

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GenAI ist mehr als ein Tool – es ist ein Transformationsmotor

Ob Text, Code, Bilder oder Analysen – GenAI generiert Inhalte in Sekundenschnelle. Bereits heute wird die Technologie für automatisierte Kundenkommunikation, effizientere Softwareentwicklung oder intelligente Dokumentenverarbeitung eingesetzt.

Doch: Viele Initiativen bleiben punktuell, oft in Innovations- oder IT-Abteilungen isoliert.

Die Folge: beeindruckende Prototypen – aber kein nachhaltiger Geschäftswert.

Doch die Erwartungen sind hoch: Der GenAI Trend Report zeigt: Mehr als die Hälfte der Unternehmen (53 Prozent) rechnet bereits im ersten Jahr nach Einführung von Generativer KI mit einem messbaren Return on Investment (RoI).

Gleichzeitig sind die Erwartungen hoch: Laut GenAI Trend Report erwarten 53  Prozent der Unternehmen bereits im ersten Jahr nach Einführung einen messbaren Return on Investment. Dieser Anspruch kollidiert jedoch oft mit der Realität: fehlende Datenstrategie, keine skalierte Infrastruktur, mangelnde operative Integration.

Drei Hebel für echten Business Impact

Wer mit GenAI echten Mehrwert schaffen will, braucht mehr als gute Ideen – es braucht einen strukturierten, ganzheitlichen Ansatz. Drei Hebel sind entscheidend:

1. Use Cases mit Substanz statt Spielereien

Der entscheidende Unterschied liegt in der Tiefe der Integration: Während viele Unternehmen mit allgemeinen Anwendungen wie Chatbots starten, entfaltet GenAI ihr volles Potenzial erst in tief verankerten, prozessspezifischen Use Cases – etwa bei der automatisierten Vertragsprüfung in der Rechtsabteilung, der KI-gestützten Angebotserstellung im Vertrieb oder dem intelligenten Onboarding im HR-Bereich.

Tipp: Identifizieren Sie wiederkehrende, datengetriebene Prozesse mit hohem Volumen und hohem Aufwand – dort entfaltet GenAI die größte Wirkung.

2. Datenstrategie als Fundament

Ohne qualitativ hochwertige, kontextrelevante Daten bleibt jedes KI-Modell blind. Zwar sind laut einer Studie 68 % der Unternehmen zuversichtlich, ihre Datenbasis aufbereiten zu können - doch nur 22 % sehen sie aktuell als wirklich geeignet für eine sichere, effektive GenAI-Integration.

Ein leistungsfähiger GenAI-Ansatz erfordert:

  • Klare Daten-Governance
  • Zugriff auf strukturierte und unstrukturierte Daten
  • Schutz sensibler Informationen (Datenschutz, Urheberrecht)

Kurz: Kein Impact ohne saubere Datenbasis.

3. Betrieb & Skalierung: Vom Piloten zum Plattform

Ein erfolgreicher Proof of Concept ist nur der Anfang. Erst wenn GenAI zuverlässig im täglichen Betrieb läuft, entsteht echter Nutzen. Erfolgsfaktoren sind daher:

  • Einbindung in bestehende Prozesse und Systeme
  • Skalierbare Infrastruktur (Cloud, APIs, ML Ops)
  • Governance-Modelle für KI-Einsatz (inkl. Verantwortung, Monitoring, Ethik)

Wichtig: Wer betreibt GenAI? Wer verantwortet die Ergebnisse? Wie wird optimiert? Nur mit klar definierten Betriebsstrukturen kann GenAI strategisch skaliert werden.

Der deutsche Mittelstand steht am Scheideweg

Während große Unternehmen teils bereits dedizierte GenAI-Strategien verfolgen, agieren viele Mittelständler noch zögerlich – oft aus gutem Grund. Ohne klare Ziele, verlässliche Daten und strukturelle Einbettung kann GenAI schnell zum Ressourcenfresser werden.

Aber: Wer jetzt strukturiert vorgeht, kann sich einen echten Wettbewerbsvorteil sichern. GenAI ist kein kurzfristiger Trend – sondern ein Werkzeug, das ganze Geschäftsprozesse neu denken lässt.

Fazit: Ganzheitlich denken, gezielt umsetzen

Der Weg von der ersten Idee zum messbaren Erfolg mit GenAI führt über:

  • 1. klare Business Use Cases,
  • 2. eine durchdachte Datenstrategie
  • 3. und einen professionellen Betrieb.

Nur wer diese Bausteine zusammen denkt, wird GenAI nicht nur als Spielerei nutzen – sondern als echten Transformationsmotor.

Was sollten Unternehmen jetzt tun?

GenAI verändert Geschäftsprozesse bereits heute – schneller, effizienter, intelligenter. Wer die Technologie strategisch integriert, sichert sich Zeit-, Qualitäts- und Innovationsvorteile.

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt: :

  • GenAI Readiness Check: Eine Status Quo Analyse hilft dabei, interne Voraussetzungen zu klären – von Datenverfügbarkeit über IT-Infrastruktur bis hin zu regulatorischen Anforderungen.
  • End-to-End Umsetzung: Von der Identifikation geeigneter Anwendungsfälle bis zur Integration in bestehende Systeme sollte GenAI ganzheitlich gedacht und operativ verankert werden.

Unternehmen, die GenAI nicht frühzeitig strategisch integrieren, riskieren langfristig, Effizienz- und Wettbewerbsvorteile zu verlieren – insbesondere in Märkten, in denen Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Automatisierung zunehmend erfolgsentscheidend sind.


Wir unterstützen euch!

Bereit, GenAI strategisch zu nutzen? Ob erste Pilotprojekte oder skalierte Plattformlösungen – wir unterstützen euch dabei, Generative AI ganzheitlich in eure Geschäftsprozesse zu integrieren. Unsere Fachleute zeigen euch, wie aus Technologie echter Mehrwert wird.

Jetzt unverbindlich Kontakt aufnehmen


Bild Niklas Langer

Autor Niklas Langer

Niklas ist im Business Development der GenAI Solution Unit bei adesso tätig. Sein Fokus liegt auf Business Research und der vertriebsorientierten Umsetzung von GenAI-Projekten. Zuvor sammelte er bei Gartner Erfahrungen in den Bereichen digitale Transformation und technologische Innovation.

Kategorie:

KI

Schlagwörter:

Künstliche Intelligenz (KI)

GenAI


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