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Automatisiertes Testen ersetzt das manuelle Testen nicht vollständig. Beide Methoden ergänzen sich. Eine Übersicht der Testautomatisierungsarchitektur, basierend auf dem Modell der generischen Testautomatisierungsarchitektur (gTAA) des ISTQB, unterstützt dabei, diese Verbindung strukturiert herzustellen. Dabei lohnt sich ein Blick sowohl auf das Testmanagement auf der rechten Seite als auch auf das Configuration Management auf der linken Seite – insbesondere unter architektonischen Gesichtspunkten.

In diesem Blog-Beitrag beleuchten wir die Perspektive aus dem Testmanagement sowie das Zusammenspiel mit DevOps. Dabei steht im Fokus, die Schnittstellen innerhalb der Architektur nachvollziehbar zu gestalten – etwa über Rückmeldungen automatisierter Tests an Xray. Auch die Integration mit Projektmanagement-Werkzeugen wie Jira und Confluence wird berücksichtigt.

Ganzheitlicher Blick auf Qualität

Qualität ist mehr als reine Fehlervermeidung. Vielmehr geht es darum, Ursachen zu erkennen und diese gezielt zu adressieren. Dafür ist ein gemeinsames Verständnis unter den beteiligten Rollen wichtig. Dazu zählen:

  • Test Automation Engineers,
  • Test Analysts,
  • Test Managerinnen und Manger,
  • Business Domain Testende,
  • Testende sowie
  • Test Automation Architektinne und Architekten.

Das "Berufsbild Testen" des German Testing Board zeigt, wie wichtig Kenntnisse in Domäne, Prozessen und Technologie für alle Disziplinen sind. Abhängig von der Rolle und des Projekts ist die Gewichtung unterschiedlich – dennoch bleibt in jedem Fall der Bedarf an breitem Verständnis bestehen.

Eine strukturierte Testumgebung erleichtert nicht nur die Arbeit im Alltag, sondern hilft auch bei Übergaben und Einarbeitungen. Sie bildet die Grundlage für verlässliche und wartbare Testautomatisierung.

Genauso wichtig ist die Zusammenarbeit mit den angrenzenden Disziplinen wie Requirements Engineering, Entwicklung und Betrieb. Gute Anforderungen erleichtern nicht nur die Entwicklung von Komponenten, sondern ebenfalls die Testgestaltung. Gleichzeitig helfen strukturierte Tests, frühzeitig Rückmeldung über mögliche Abweichungen zu geben. Alle Disziplinen ermöglichen im Zusammenspiel gut wartbare Softwarekomponenten.


Testautomatisierung für optimale Softwarequalität

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Die GTAA nach ISTQB – erweitert durch Praxis und Tools

Die GTAA des ISTQB unterscheidet grob fünf Ebenen:

  • 1. Komponente: Testskripte, etwa mit Cypress/Playwright/Selenium für UI-Tests oder Postman für API-Prüfungen.
  • 2. Steuerung: GitLab-CI-Pipelines, die verschiedene Testarten auslösen. Auch Sicherheitsprüfungen wie Dependency- oder Container-Scanning laufen hier.
  • 3. Ausführung: Containerisierte Umgebungen (etwa via Docker oder Kubernetes). Reports wie junit.xml aus Cypress laufen hier zusammen.
  • 4. Schnittstelle zu Testobjekten: Zugriff auf APIs (zum Beispiel REST, GraphQL), simuliert über Mocks oder direkt getestet mit Postman.
  • 5. Schnittstelle zu Testdaten: JSON-Dateien für Eingabe- und Zustandstestdaten, vorbereitete Datenbanken oder generierte Daten mit Faker.js. Liquibase hilft, Datenbankzustände zum Beispiel für automatisierte Tests gezielt und versioniert bereitzustellen.

Xray bringt zusätzliche Bausteine ins Spiel: Der Issue-Typ „Test“ bildet die Spezifikation ab, „Test Execution“ dokumentiert die Durchführung. Cypress-Reports im junit-Format können damit verknüpft werden. So hat man manuelle Testausführungen und automatisierte Testausführungen an einer zentralen Stelle und kann anhand dessen die Prüfung der Aktualität, sowie die Kritikalität eines Tests gut im Auge behalten. Wenn nun jemand neu in das Projekt kommt, kann sie oder er sich unabhängig von technischen Vorkenntnissen so auch einen guten Überblick über die Testabdeckung sowie über die Struktur verschaffen. Hierbei hilft eine Strukturierung durch ein verschachtelbares Test Repository in Xray und die Möglichkeit in Test Sets beispielsweise nach fachlichen Schwerpunkten, Intensität wie etwa Smoke Tests, Pflichttests vor einer Auslieferung oder Fehlernachtests und Regressionstests strukturieren. Zusätzlich stellt Xray Schnittstellen bereit, um automatisierte Tests maschinell auswerten zu können und eigenständig Testreports zu erstellen.

Diese Struktur erlaubt eine klare Einordnung der Tools in den Gesamtkontext – unterstützt durch eine ergänzende Grafik.

Ergänzende Zuordnung aller gTAA-Komponenten anhand der Grafik

Ergänzend zu den fünf Hauptbereichen enthält die gTAA weitere Komponenten. Auch diese lassen sich in der Praxis belegen:

  • Testfall-Spezifikation: Zum Beispiel manuell in Xray oder über Code in Cypress und Postman.
  • Testfall-Skripting: Umsetzung in TypeScript (Cypress), JSON (Postman) oder YAML (GitLab CI).
  • Testdatengenerierung: Faker.js für synthetische Daten, Liquibase zur Datenbankinitialisierung.
  • Logging und Protokollierung: Beispielsweise Cypress Traces, GitLab-Logausgaben.
  • Berichte und Auswertung: junit.xml in Xray, Lighthouse-Reports und Cypress axe Reports für Barrierefreiheit.
  • Fehlermanagement: Jira-Tickets direkt aus fehlgeschlagenen Tests.
  • Testumgebungen: Container in Kubernetes für Regressionstests.
  • Konfigurationsmanagement: Repositories und Pipelines in Git.
  • Monitoring: Grafana-Dashboards mit Metriken aus CI/CD.
  • Security-Prüfungen: Automatisiert über GitLab-Integrationen.

Diese Zuordnung macht deutlich, wie sich Theorie und Praxis perfekt miteinander verzahnen.

Praxisbeispiel: On-Premise-Setup mit realer Toolchain

Ein Beispiel aus einem adesso-Projekt ohne Cloud-Anbindung:

Zum Einsatz kamen Jira und Confluence für Projekt- und Anforderungsmanagement, Xray für das Testmanagement, GitLab mit integrierten Sicherheitsprüfungen, Kubernetes für Deployments sowie Cypress und Postman für automatisierte Tests. Zusätzlich lieferten Grafana, Sorry Cypress und Lighthouse CI wichtige Einblicke in Qualität und Performance.

Jedes Tool ließ sich in die passende Schicht der GTAA einordnen und trug so zu einem stimmigen Gesamtbild bei. Das Configuration Management und das Testmanagement wurden hier noch exemplarisch ergänzt.

Interessant sind hier die rot eingezeichneten Pfeile. Diese zeigen anhand eines einfachen Beispiels die Toolverkettung aus dem manuellen Bereich und der Automatisierung:

Aus einem Jira Task wird eine Testspezifikation (Test) in XRay erstellt oder verknüpft. Daraus wird eine manuelle Testausführung (Test Execution) gestartet. Diese findet einen Fehler, der als Jira-Bug festgehalten wird.

Gleichzeitig ist es aber auch möglich, einen Cypress-Test über die CI/CD-Pipeline laufen zu lassen und das Ergebnis direkt als Test Execution im entsprechenden XRay Test zu sehen. Das ist über das Cypress-Xray Plugin von Qytera möglich. Dank der Testfallbeschreibung in XRay kann auch eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter ohne Programmierkentnisse schnell die Prüfschritte nachvollziehen. Im Jira Task sieht man auch direkt im Board (falls die Anzeige konfiguriert ist) und im Ticket selbst den Abdeckungstatus. Außerdem ist der Stand der letzten Testausführung mit der jeweiligen Konfiguration in

  • Grün = ok,
  • Gelb = Testspezifikation vorhanden, aber noch nicht ausgeführt,
  • Rot = Fehler in der letzten Prüfung

inklusive der jeweiligen geprüften Versionsnummer erkennbar.

Testing as a Service bei adesso

adesso bietet mit „Testing as a Service“ flexible Lösungen für Testaufgaben – egal ob punktuelle Unterstützung in einzelnen Teststufen oder Bereichen und natürlich auch mit der Möglichkeit einer vollständigen Übernahme. Das Modell erlaubt es, Kapazitäten schnell zu skalieren. Die Expertise aus verschiedenen Bereichen fließt in die Projekte ein – standortübergreifend, strukturiert und eingespielt.

Dank unseres SmartShore-Ansatzes können wir in Projekten auch auf unsere Fachleute aus Budapest, Bukarest, Istanbul, Sofia, Barcelona und Kochi/Kerala zurückgreifen. Die Expertinnen und Experten unserer SmartShore-Standorte sprechen neben vielen anderen Sprachen auch deutsch- und englisch und sind mit unseren deutschen Kunden und der Kultur anderer Länder vertraut und geschult. Die Nearshore-Standorte selbst sind wenige Flugstunden von Deutschland entfernt, was ein Teamtreffen oder Austausch vor Ort einfacher gestalten kann.

Das ISTQB-CTFL-Zertifikat ist fester Bestandteil des internen Qualifikationspfads zum adesso certified public developer und zeigt den Stellenwert der Qualitätssicherung bei adesso. Aktuell sind auch über 1.015 adessi nach ISTQB zertifziert. Darunter befinden sich über 475 fachliche Testerinnen und Tester, über 275 technische Testende und 150 Testmanagerinnen und -manager.


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Fazit

Testautomatisierung funktioniert am besten, wenn sie eingebettet ist – in eine Architektur, die auch Konfiguration, Management und Prozesse berücksichtigt. Die gTAA bietet dafür eine solide Grundlage, sollte aber für den Gesamtüberblick auf der linken und rechten Seite noch ergänzt werden.

Mit passenden Werkzeugen, abgestimmten Abläufen und dem richtigen Setup entsteht so ein System, das wartbar, nachvollziehbar und übertragbar ist.

Und genau dabei unterstützt adesso – methodisch, technologisch und flexibel.

Bild Tobias Kirsch

Autor Tobias Kirsch

Tobias Kirsch ist Senior Software Engineer und seit April 2023 bei adesso. Nach langjähriger Tätigkeit in der IT, unter anderem als Entwickler, gilt seine Leidenschaft der Testautomatisierung in all ihren Ausprägungen. Dabei bereiten ihm die Querschnittsaufgaben zu den angrenzenden Disziplinen wie Testmanagement und Entwicklung große Freude.

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Autor Andreas Denninger

Andreas ist Senior Software Engineer bei adesso. Seine Schwerpunkte liegen in der Backend-Entwicklung in Java sowie der Testautomatisierung mit Fokus auf die Architektur aus DevOps-Sicht.


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