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Weg von der KI-Spielwiese:

Wie br.AI.n Fachbereiche in produktive Automatisierung führt

„Wir haben ChatGPT getestet, aber wie bringen wir das produktiv in unsere Prozesse?"

Diese Frage beschäftigt aktuell zahlreiche Fachbereiche in Unternehmen. Die erste Begeisterung für Generative KI ist da, erste Experimente wurden durchgeführt und Potenziale sind erkannt. Doch der entscheidende Schritt von der Spielwiese zur skalierbaren, produktiven Automatisierung, stellt viele Organisationen vor erhebliche Herausforderungen.


Diona Ebibi
adesso SE

Die GenAI-Lücke:

Zwischen Potenzial und produktiver Nutzung


Der Weg von ersten Erfolgen im Proof of Concept zur nachhaltigen Integration in die Unternehmensrealität wird durch mehrere strukturelle Herausforderungen erschwert. Aktuelle Zahlen zeigen das Dilemma: Während 59% der Unternehmen bereits eine KI-Strategie entwickelt haben, arbeiten 41% noch ohne strategischen Ansatz. Als größte Herausforderungen nennen Führungskräfte Sicherheitsrisiken (46%), Datenschutz-Compliance (42%) und fehlende Expertise (35%)(Quelle 1).


Vier zentrale Hürden zeichnen sich dabei besonders deutlich ab:
  • 1. Fehlende Transparenz bei KI-Entscheidungen macht es schwierig, Ergebnisse nachzuvollziehen und Verantwortlichkeiten zu klären.
  • 2. Unsicherheit beim Thema Datensouveränität führt zu Zurückhaltung bei der Verarbeitung sensibler Unternehmensdaten.
  • 3. Die mangelnde Integration in bestehende Prozesslandschaften verhindert reibungslose Workflows.
  • 4. Die fehlende fachliche Kontrolle über KI-Ausgaben schafft Risiken bei qualitätskritischen Entscheidungen.

Diese Herausforderungen sind nicht primär technischer Natur: Sie betreffen vor allem Governance, Nachvollziehbarkeit und die Frage, wie KI-Systeme sich in gewachsene Organisationsstrukturen einfügen lassen.


Die Ausgangssituation:

Arbeit ohne strukturierte KI-Unterstützung

Um die Tragweite möglicher Transformationen zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die aktuelle Realität in vielen Fachbereichen:

Kundenservice

Im Kundenservice springt das Personal zwischen fragmentierten Wissensquellen hin und her: CRM-Systeme, SharePoint-Ablage, interne Wikis, Richtliniendokumente. Standardanfragen, die grundsätzlich automatisierbar wären, binden erhebliche Kapazitäten. Komplexe Fälle müssen aufwendig strukturiert werden und die Dokumentation erfolgt oft unvollständig oder inkonsistent, was spätere Nachvollziehbarkeit erschwert.

Dokumentenprozesse

Bei Dokumentenprozessen werden Anträge, Verträge oder Handels- und Konsortialpartnerschaften komplett manuell gesichtet. Klassifizierung, Extraktion relevanter Informationen und Regelprüfungen erfolgen ohne technische Unterstützung. Jeder Vorgang startet faktisch bei Null, und die Fehlerquote steigt proportional zum Volumen – besonders problematisch in Hochlastphasen.

Entscheidungsfindung

In der fachlichen Entscheidungsfindung existieren Geschäftsregeln häufig implizit in den Köpfen erfahrener Mitarbeitender oder verteilt in PDFs und PowerPoint-Präsentationen. Entscheidungen sind dadurch schwer erklärbar und nur bedingt reproduzierbar. Wenn sich Regelwerke ändern – etwa durch neue Compliance-Anforderungen – verbreiten sich diese Änderungen langsam und inkonsistent durch die Organisation.

Das zentrale Problem: Wissen wird nicht systematisch skaliert, sondern bleibt verteilt und fragmentiert. Prozesse sind nicht transparent nachvollziehbar, sondern folgen Ad-hoc-Mustern, die von individueller Expertise abhängen.


Transformationsansätze in der Praxis:

Drei zentrale Szenarien

Die erfolgreiche Integration von KI-gestützten Systemen in Fachprozesse folgt bestimmten Mustern. Die folgenden drei Szenarien zeigen, wie die KI-Plattform br.AI.n diese Herausforderungen adressiert.

  • Vom Recherchemarathon zum integrierten Wissensmanagement

    Die Herausforderung: Mitarbeitende springen zwischen CRM, SharePoint und internen Wikis hin und her. Die Suche nach aktuellen Richtlinien und relevanten Fallbeispielen kostet Zeit und führt zu Inkonsistenzen.


    Die Lösung mit br.AI.n: Ein unternehmensweites Wissenssystem führt alle relevanten Dokumente, Richtlinien und historischen Fälle zusammen. Die Inhalte werden strukturiert im RDF Knowledge Graph gespeichert und macht transparent: Welche Quelle liegt zugrunde? Seit wann gilt diese Richtlinie? Welche Beziehungen bestehen zu anderen Regelwerken?
    Das System liefert automatisierte Erstanalysen, geprüfte Antwortvorschläge mit Quellenangaben und ähnliche Fälle aus der Vergangenheit. Alle Schritte werden durch BPMN 2.0 modelliert und gleichzeitig dokumentiert – vollständige Nachvollziehbarkeit inklusive.


    Messbare Effekte: Aktuelle Studien zeigen eine durchschnittliche Zeitersparnis von 146 Minuten pro Woche beim Einsatz von GenAI-Anwendungen(Quelle 2) . Die Erstlösungsquote steigt merklich, die Qualität wird konsistenter über alle Mitarbeitenden hinweg, und vollständige Audit Trails ermöglichen Compliance-Nachweise.

  • Von manueller Sichtung zu intelligenter Orchestrierung

    Die Herausforderung: Anträge, Verträge und Compliance-Unterlagen werden Seite für Seite manuell geprüft, extrahiert und klassifiziert. Der Ansatz skaliert nicht und ist fehleranfällig.


    Die Lösung mit br.AI.n: Über 50 vorkonfigurierte KI-Komponenten (OCR, Chunking, Vektordatenbanken, LLM-Connectoren) orchestrieren den Prozess intelligent. Automatisiert werden: Klassifizierung und Routing, Extraktion strukturierter Informationen, Plausibilitätsprüfungen, Risikoidentifikation und Priorisierung.
    Sachbearbeitende erhalten strukturierte Entscheidungsvorlagen mit farbcodierten Prüfhinweisen, historischen Vergleichsfällen und nachvollziehbaren Regelanwendungen. Dank integrierter Vektordatenbanken entfällt die langwierige Datenvorbereitung – Systeme arbeiten direkt mit bestehenden Datenbeständen.


    Messbare Effekte: 68% der Unternehmen berichten von verbesserter Prozesseffizienz durch GenAI-Einsatz(Quelle 3). Bearbeitungszeiten verkürzen sich deutlich, Fehlerquoten sinken durch systematische Prüfungen, und die Durchlaufzeiten in kritischen Prozessen verbessern sich merklich.

  • Von implizitem Wissen zu skalierbarer Governance

    Die Herausforderung: Geschäftskritisches Regelwissen steckt in Köpfen oder verstreuten Dokumenten. Regeländerungen dauern Wochen, bis sie sich durch die Organisation verbreiten.


    Die Lösung mit br.AI.n: BPMN 2.0 formalisiert Prozess- und Entscheidungslogik zentral. Der SemReasoner (regelbasierte Knowledge Engine) verbindet strukturierte Daten, Geschäftsregeln und Ausnahmebehandlungen. Ein wichtiges Architekturprinzip: LLMs verstehen Inputs und formulieren Outputs – die eigentliche Entscheidung liegt in nachvollziehbaren, formalisierten Regeln.
    Jede Entscheidung ist transparent nachvollziehbar. Regeländerungen wirken sofort systemweit. Grenzfälle werden automatisch zur menschlichen Entscheidung eskaliert. Auditierbarkeit ist von Grund auf integriert (Audit Logs by Design).


    Messbare Effekte: Inkonsistenzen in Entscheidungen reduzieren sich erheblich, da alle Beteiligten auf dieselben, aktuellen Regelwerke zugreifen. Regeländerungen, die früher Wochen dauerten, können nun in Stunden durchgeführt und ausgerollt werden. Fachliche Expertise wird über Standorte hinweg skalierbar, ohne dass Qualität verloren geht.

Ausblick:

Der richtige Zeitpunkt für strukturierte KI-Integration

Die Frage ist nicht mehr, ob Generative KI Fachprozesse grundlegend verändern wird – diese Entwicklung ist bereits in vollem Gange. Die entscheidende Frage ist, wie Organisationen diese Transformation souverän, kontrolliert und nachhaltig gestalten können.


Drei zentrale Erkenntnisse zeichnen sich ab:

Erstens: Die größten Potenziale liegen nicht in der vollständigen Automatisierung komplexer Aufgaben, sondern in der intelligenten Unterstützung menschlicher Arbeit durch besseren Informationszugang, konsistente Regelanwendung und Entlastung von repetitiven Tätigkeiten.

Zweitens: Technologische Machbarkeit allein reicht nicht aus. Erfolgreiche Implementierungen zeichnen sich durch durchdachte Governance, klare Verantwortlichkeiten und die Fähigkeit aus, fachliches Wissen in formalisierte, wartbare Systeme zu überführen.

Drittens: Der Zeitvorteil liegt bei Organisationen, die früh strukturierte Ansätze etablieren. Während experimentelle GenAI-Nutzung weit verbreitet ist, entsteht der nachhaltige Wettbewerbsvorteil durch die Fähigkeit, KI-gestützte Prozesse schnell zu skalieren und anzupassen.

Für Fachbereiche bedeutet dies: Der Fokus sollte auf Plattformen liegen, die volle Kontrolle über Fachlogik bieten, transparente Prozesse statt Blackbox-Lösungen ermöglichen und produktive Ergebnisse in Wochen statt Monaten liefern. Mit der richtigen Architektur und Methodik lassen sich Effizienzgewinne, Qualitätsverbesserungen und Souveränität gleichzeitig realisieren.

Die GenAI-Transformation ist weniger eine technische Revolution als vielmehr eine organisatorische Evolution – die jedoch erhebliche Auswirkungen auf Wettbewerbsfähigkeit, Servicequalität und Mitarbeiterzufriedenheit haben wird.


Enterprise-ready:
Technologie, die überzeugt

br.AI.n ist mehr als ein KI-Tool. Die Plattform bietet:

  • Modell-Agnostik:
    Kompatibel mit allen führenden LLMs (GPT-4, Gemini, Claude, Mistral, Llama) – maximale Zukunftssicherheit
  • Flexible Deployment-Optionen:
    On-Premise, Cloud oder Hybrid, vollständig DSGVO-konform mit C5-zertifizierter Hostingoption
  • Schnelle Produktivsetzung:
    Containerisierte Architektur reduziert Ramp-Up um sechs Wochen
  • Enterprise-Standards:
    Bewährte Technologien wie Java, Flowable BPMN Engine, integriertes Monitoring und Microservices garantieren Stabilität

Gestalten Sie die Transformation souverän

Mit über 300 GenAI-ProjektErfahrungen wissen wir: Die Frage ist nicht mehr, ob GenAI Fachprozesse verändern wird, sondern wie Unternehmen diese Transformation kontrolliert gestalten.
br.AI.n bietet volle Fachlogik-Kontrolle, transparente Prozesse statt Blackbox und produktive Lösungen in Wochen statt Monaten. Mehr Effizienz, mehr Qualität, mehr Souveränität.


Mehr erfahren:

Informationen zu br.AI.n und konkreten Anwendungsszenarien finden sich unter www.brain-solutions.ai oder können direkt bei den adesso GenAI Expert:innen erfragt werden.


GenAI @ adesso

Von der Idee bis zur Implementierung

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GenAI Impact Report 2025

50 % der Unternehmen sind bereit – Und der Rest?

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adesso bloggt

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In unserem adesso Blog nehmen wir Sie mit auf eine spannende Reise durch die adesso-Welt. Erfahren Sie mehr über Projekte, Methoden, Technologien und Kooperationen mit Bezug zu Generative AI.

Zu den Blog-Beiträgen

Quellen:

  • 1.) GenAI Impact Report Germany 2025, adesso SE (Befragung von 400 Führungskräften, Februar 2025)
  • 2.) br.AI.n Plattform-Dokumentation, adesso (Stand: Dezember 2025)
  • 3.) Projekterfahrungen aus über 300 GenAI-Projekten

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