Traditionell dokumentierten Polizistinnen und Polizisten während ihrer Streifeneinsätze alle relevanten Informationen schriftlich oder in digitalen Formularen. Diese Aufzeichnungen wurden anschließend manuell in die IT-Systeme der Polizei übertragen. Sprachaufzeichnungen wurden meist zeit- und ressourcenaufwendig händisch transkribiert. Insgesamt bindet die Dokumentation von Hergängen und die Überführung in formell einwandfreie Vorgänge einen beträchtlichen Anteil der polizeilichen Arbeitszeit.

KI-automatisierte Dokumentation schriftlicher Notizen und Sprachaufzeichnungen
So lief es bisher
Manuelle und zeitintensive Dokumentation von Hergängen
Die Rolle der KI
KI kann die Dokumentation schriftlicher Notizen und Sprachaufzeichnungen im Streifendienst vereinfachen. Mithilfe von fortschrittlichen Spracherkennungsalgorithmen wandelt KI gesprochene Informationen wie Funksprüche oder erstellte Memos in Text um. Dies ermöglicht eine automatische und schnelle Erfassung von Einsatzdetails.
Gleichzeitig kann die KI auch schriftliche Notizen digitalisieren und in strukturierte Formate, etwa Fließtexte, überführen. Ein Large Language Model (LLM) schafft hierfür die technischen Voraussetzungen.
Die KI identifiziert automatisch relevante Informationen wie Orte, beteiligte Personen, beschreibt Vorfälle und führt die schriftlichen Notizen inhaltlich und strukturell mit den audio(visuellen) Daten zusammen. Basierend auf diesen Daten kann die KI Kontext und Zusammenhänge zwischen verschiedenen Notizen erkennen, um ein umfassendes Bild eines Tatgeschehens zu zeichnen. Die gesammelten Daten werden dann unmittelbar strukturiert in polizeiliche Datenbanken oder Fachverfahren überführt. Dort können diese manuell nachbearbeitet werden.
So läuft es heute
KI-gestützte Dokumentation in Echtzeit
Die Dokumentation von polizeilichen Vorgängen und Maßnahmen erfolgt nach der Implementierung von KI nahezu in Echtzeit. Werden Polizistinnen und Polizisten zu einem Verkehrsunfall gerufen, können sie mit einem mobilen Endgerät sowohl den Unfallort fotografieren als auch relevante Eckpunkte wie Personalien der Beteiligten, Einschätzungen zur Schuldfrage und eingeleitete polizeiliche Maßnahmen direkt über das Endgerät dokumentieren. Weitere Informationen, wie beispielsweise der genaue Standort der Unfallstelle, werden automatisch im Hintergrund durch das Endgerät erhoben und mit weiteren Daten zusammengeführt.
Über eine Sprach- oder Handeingabe können die Beamten den Unfallhergang stichpunktartig dokumentieren. Ebenso können handschriftliche Notizen mit dem mobilen Endgerät abfotografiert und automatisch in Text überführt werden. Eine manuelle Eingabe der Notizen durch die Beamtinnen und Beamten entfällt somit in der Nachbearbeitung.
Die gesammelten Daten werden dann über das mobile Endgerät an die polizeiliche KI übermittelt. Diese erstellt automatisch digitale Vorgänge, die direkt in die IT-Systeme der Polizei fließen. Sämtliche Eingaben werden in strukturierte Formate überführt. So werden Sprachaufnahmen transkribiert, handschriftliche Notizen in Text umgewandelt und logische Verknüpfungen zwischen allen eingegebenen Daten hergestellt. Anschließend werden die Daten in die polizeilichen Fachverfahren oder Archivsoftware übertragen, wobei die entsprechenden Felder automatisch vorbelegt werden. Die Polizistinnen und Polizisten erhalten somit eine vorausgefüllte Dokumentationsgrundlage im Zielsystem und müssen diese nach Abschluss ihres Einsatzes nur noch gegenprüfen und sofern erforderlich manuell ergänzen.
Der Einsatz von KI und Sprachverarbeitung reduziert den administrativen Aufwand erheblich und ermöglicht eine schnellere und genauere Dokumentation. Durch die Automatisierung dieses Prozesses können Polizeikräfte mehr Zeit auf der Straße verbringen und sich auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren. KI trägt somit dazu bei, die Effizienz im Streifendienst zu steigern, indem sie die manuelle Erfassung von Informationen minimiert. Der Fokus der Polizistinnen und Polizisten liegt damit stärker auf den operativen Aspekten ihrer Arbeit sowie dem Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern.
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