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Die steigende Anzahl von installierten Wärmepumpen, PV-Anlagen und Wallboxen für Elektrofahrzeuge stellt Energieversorgungsunternehmen und Netzbetreiber vor die Herausforderung, mit einer Flut von Anfragen zu Netzanschlüssen und -erweiterungen umzugehen. Diese beträchtliche Zunahme geschäftlicher Anfragen sorgt für zahlreiche Herausforderungen, mit denen sich die Betreiber auseinandersetzen müssen. Derzeit erfolgt dieser Antragsprozess bei vielen Netzbetreibern überwiegend manuell auf dem postalischen Weg, was zu erheblichem Zeitaufwand führt. Hinzu kommt, dass der Gesetzgeber eine Frist festgelegt hat, nach der Stromnetzbetreiber ab dem 01.01.2024 eine digitale Plattform zur Einreichung von Netzanschlussbegehren anbieten müssen. In diesem Blog-Beitrag werde ich euch zeigen, wie wir unseren Kunden dabei helfen können, diese Herausforderungen zu bewältigen.

Was ist ein Netzanschlussportal?

Zuerst aber eine kurze Einführung. Ein Netzanschlussportal ist eine digitale Plattform oder ein Online-System, die beziehungsweise das von Energieversorgungsunternehmen, Netzbetreibern oder anderen Versorgungsunternehmen genutzt werden kann, um den Prozess der Beantragung, Prüfung und Abwicklung von Netzanschlüssen zu vereinfachen und zu automatisieren. Dabei beziehen sich Netzanschlüsse auf die physische Verbindung von Gebäuden oder Anlagen an das Versorgungsnetz, sei es für Strom, Gas, Wasser oder andere Dienstleistungen. Diese Verbindung erfordert oft eine Vielzahl von Genehmigungen, technischen Spezifikationen und bürokratischen Schritten, um sicherzustellen, dass die Anschlüsse ordnungsgemäß installiert und betrieben werden können.

Ein Netzanschlussportal kann folgende Funktionen umfassen:

  • Online-Antragstellung: Einreichen von Online-Anträgen für Netzanschlüsse. Dies kann die Eingabe von Informationen zur geplanten Nutzung, zu technischen Anforderungen und anderen relevanten Daten umfassen.
  • Dokumentenverwaltung: Hochladen erforderlicher Dokumente wie Baupläne, technische Spezifikationen und weitere Unterlagen
  • Statusverfolgung: Verfolgung des Fortschritts des Antrags
  • Kommunikation: Möglichkeiten zur direkten Kommunikation zwischen Kundinnen und Kunden und Verantwortlichen für den Netzanschluss, um Fragen zu klären oder Informationen auszutauschen
  • Genehmigungsprozess: Prüfung, Genehmigung oder Ablehnung der eingereichten Anträge über das Portal
  • Abrechnung und Zahlung: Zahlung eventueller Gebühren oder Kosten im Zusammenhang mit dem Netzanschluss über das Portal
  • Dokumentenaustausch: Austausch relevanter Dokumente wie Anschlussverträge oder technische Zeichnungen über das Portal nach Genehmigung des Anschlusses

Anforderungen an Netzanschlussportale

Welche Anforderungen muss ein Netzanschlussportal erfüllen, um höchste Effizienz in den Netzanschlussprozessen zu gewährleisten? Hierfür müssen drei Komponenten zusammengeführt und betrachtet werden. Wenn diese drei Komponenten berücksichtigt werden, können sie dazu beitragen, sämtliche Prozesse auf eine vollständig digitale Ebene zu heben und somit eine optimale Effizienz und Leistungsfähigkeit zu erreichen.

Funktionen für die Endkundinnen und -kunden:
  • Die Hauptkomponente bildet das Kundenportal. Mit dieser Komponente können Kundinnen und Kunden den Netzanschlussantrag digital über alle gewünschten Medien stellen. Die für den Prozess erforderlichen Dokumente können bequem hochgeladen und automatisch geprüft werden. Statusmeldungen über den Fortschritt des Prozesses halten die Kundinnen und Kunden auf dem Laufenden und vermitteln das Wissen und das gute Gefühl, dass der Prozess läuft. Dadurch werden manuelle Statusabfragen per Telefon oder E-Mail überflüssig.
Interne Prozesse rund um den Netzanschluss:
  • Eine weitere wichtige Komponente sind die internen Prozesse beim Netzbetreiber, die oft wesentliche Kosten im Hausanschlussprozess verursachen. Dieser komplexe, mehrstufige Prozess erstreckt sich über verschiedene Sparten, wie Strom, Gas, Wasser, Telekommunikation und Wärme, sowie über verschiedene Teams und SAP-Module. Um Effizienzsteigerungen und Automatisierungen umzusetzen, ist eine ganzheitliche Workflow-Steuerung erforderlich, die Skalierbarkeit und qualitativ hochwertige Prozesse in Echtzeit ermöglicht.
Auftragsvergabe an Subunternehmer:
  • Die meisten Netzbetreiber arbeiten im Hausanschlussprozess mit Dienstleistern zusammen. Die Vergabe von Arbeitsaufträgen und die Rückmeldung über Fertigstellungen müssen automatisiert und idealerweise gewerkeübergreifend gebündelt erfolgen. Die interdisziplinäre Organisation der Gewerke liegt heute in vielen Netzgebieten noch in der Verantwortung des Netzanschlusssuchenden. Durch die Einbindung dieser Komponente kann eine höhere Servicequalität erreicht werden.

Unsere Vision für die Netzanschlusslösung

Wir haben beobachtet, dass bereits verschiedene Lösungsansätze auf dem Markt existieren und angeboten werden. Viele Unternehmen setzen dabei auf Low-Code- oder No-Code-Plattformen sowie Lösungen, die CRM-nah oder selbstentwickelt sind. Dennoch berichten uns unsere Kunden, dass keine dieser Lösungen sie restlos überzeugt hat, und kaum ein Kunde ist zufrieden mit seiner aktuellen Lösung. Dies hat unterschiedliche Gründe, da der zu bewältigende Prozess äußerst komplex ist und sich über eine Vielzahl von organisatorischen Einheiten erstreckt. Vorgefertigte Lösungen neigen oft dazu, zu starr zu sein, und können die erforderliche Flexibilität zur Anpassung an die verschiedenen Ausprägungen des Prozesses beeinträchtigen. Auf der anderen Seite sind rein selbstentwickelte Lösungen oft mit hohen Kosten verbunden. Beide Ansätze führen häufig zu zusätzlichen Medienbrüchen und redundanter Datenhaltung, was die Effizienz des Gesamtprozesses beeinträchtigen kann.

Deshalb ist unser Ziel, eine SAP-nahe Lösung anzubieten, um Redundanzen zu minimieren, den ständigen Zugriff auf Echtdaten zu gewährleisten und Medienbrüche zu reduzieren. Dafür stellen wir ein „fertiges Template“ zur Verfügung, das bereits einen ausgeprägten Reifegrad aufweist und eine Vielzahl von Funktionen einschließt. Gleichzeitig bietet unser Template ausreichend Raum für individuelle Anpassungen und Automatisierungen, um eine optimale Prozessgestaltung zu ermöglichen. Hierzu bieten wir ein Webinar an, in dem wir unsere modulare Lösung vorstellen möchten.

Hier geht es zur Webinar-Anmeldung

Ausblick

Die genannten Herausforderungen, denen Energieversorger und Netzbetreiber durch die exponentielle Zunahme von Anfragen für Netzanschlüsse und -erweiterungen gegenüberstehen, müssen bewältigt werden. Die aktuelle manuelle Bearbeitung dieser zahlreichen Anträge führt zu erheblichem Zeitaufwand und Mehrarbeit. Mit unserer Lösung für das Netzanschlussportal wird es möglich sein, den Prozess der Antragsstellung, Prüfung und Abwicklung von Netzanschlüssen effizienter zu gestalten. Netzbetreiber profitieren zudem von erhöhter Kundenzufriedenheit, reduzierten Supportanfragen durch erhöhte Transparenz im Bearbeitungsprozess, Echtzeitverfügbarkeit aller Informationen ohne Medienbrüche sowie der Erfüllung gesetzlicher Pflichten.

Unsere Netzanschlussportallösung geht über die Digitalisierung der Kundenanträge hinaus und erfasst auch die internen Verarbeitungsprozesse des Netzbetreibers. Sie erstreckt sich spartenübergreifend über alle relevanten SAP-Module und die Workflowsteuerung ermöglicht es, die richtigen Informationen zur richtigen Zeit zu erhalten.

Wenn ihr mehr über unsere Lösung erfahren möchtet, sprecht uns gerne an oder schaut bei unserem Webinar vorbei. Weitere Informationen zu unserer Lösung rund um das digitale Antragsmanagement für Netzanschlussbegehren findet ihr auf unserer Website.

Weitere spannende Themen aus der adesso-Welt findet ihr in unseren bisher erschienenen blog-Beiträgen.

Bild Maximilian Hammes

Autor Maximilian Hammes

Maximilian Hammes ist Consultant in der Line of Business Utilities bei adesso mit den Schwerpunkten Data Analytics und Prozessmanagement. Als Projektleiter und Requirements Engineer unterstützt er Kunden bei der Umsetzung von Digitalisierungsprojekten.

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