Fabrikhalle

Verändern, gerade wenn es gut läuft

Schwäbische Werkzeugmaschinen geht die Digitale Transformation an

Die Zeit war reif

Mit neuen Technologien bestehende Abläufe verbessern, neue Angebote und Geschäftsmodell sind für die Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH die Essenz der Digitalen Transformation. Dabei ist für die Maschinenbauer klar, dass alle Technologie nichts nützt, wenn die Prozesse und die Kultur nicht dazu passen. Deswegen begreifen die Experten die Digitale Transformation im ersten Schritt als organisatorische Aufgabe – erst dann geht es um Technik.

Häufig sind es schlechte Nachrichten, die bei Unternehmen den Impuls für Veränderungen anstoßen: Seien es Marktanteile, die sich nicht wie geplant entwickeln, oder der Auftritt neuer Wettbewerber. Anders bei der Schwäbische Werkzeugmaschinen GmbH (SW).

Logo SW Technology

Die Maschinen aus Schramberg-Waldmössingen setzen in vielen Kategorien Standards, Kunden schwören auf die Qualität und die Innovationsfähigkeit, die Kennzahlen entwickeln sich seit Jahren positiv. Trotzdem erkannten die Verantwortlichen, dass die Zeit für umfassende Veränderungen reif ist.

Denn die Möglichkeiten, die die Digitale Transformation mit sich bringt, ermöglichen es den Maschinenbauexperten, Produkte und Services weiterzuentwickeln. Voraussetzung dafür ist, bisherige Prozesse und Angebote auf den Prüfstand zu stellen – ohne dabei die eigenen Wurzeln zu vergessen.

Maschinenbauer von Natur aus

„Technische Lösungen zu finden, darin sind wir richtig gut.“ Es schwingt schon ein bisschen Stolz mit, wenn Johannes Zuckschwerdt, Leiter Organisationsentwicklung / Projekt- Portfoliomanagement SW, die Stärken seines Unternehmens auf den Punkt bringt. Seit über 25 Jahren fertigt das Unternehmen anspruchsvolle, werkstückspezifische Fertigungssysteme zur Metallbearbeitung. Und genauso lange machen sich die Ingenieure vor Ort Gedanken darüber, wie sie effizientere Maschinen bauen können. Dieser Geist prägt SW: Stets geht es darum, neue Technologien und Entwicklungen aufzugreifen und zu prüfen, ob und wie sie die bestehenden Angebote verbessern können.

Dieser Geist prägt SW: Stets geht es darum, neue Technologien und Entwicklungen aufzugreifen und zu prüfen, ob und wie sie die bestehenden Angebote verbessern können. Eine Einstellung, die dem Unternehmen auch in Zeiten der Digitalen Transformation weiterhilft.

„Themen wie Remote-Service oder Condition Monitoring gehören für uns schon seit langem zum Standard“, beschreibt Johannes Zuckschwerdt die Situation. „Aber jetzt kommen neue Technologien, insbesondere die tiefe Integration von IT-Technologie in die Maschinen, hinzu, die uns und damit unseren Kunden gänzlich neue Möglichkeiten eröffnen.“ So ist es denkbar, dass die SW-Ingenieure nicht nur die Leistungsfähigkeit der eigenen Maschine im Blick haben, sondern die Produktivität der gesamten Fertigungsprozesse eines SW-Kunden in den Fokus rückt. Dies sind häufig Prozesse, bei denen sich die Fertigungssysteme aus Schramberg in einen komplexen Gesamtablauf einfügen. Dieses Denken im Gesamtsystem bringt für Anwender eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich.

Dank der vollständigen Transparenz über die Datenlage in der Fertigung können sie die Zeiten für Wartungs- und Reparaturarbeiten minimieren, Ausfallwahrscheinlichkeiten berechnen oder den Materialfluss noch exakter steuern. Das Ziel ist eine Produktion, die optimal läuft. Die Voraussetzung dafür ist, dass die SW-Experten gemeinsam mit ihren Kunden alle dafür notwendigen Daten erfassen und auswerten – und das nicht nur für die eigenen Maschinen. Das ist eine umfassende Weiterentwicklung des bisherigen Angebotes, die auf Seiten von SW eine neue Aufstellung und neue Prozesse notwendig macht.

Für den Organisationsexperten ist die Situation seines Unternehmens der eines IT-Anbieter vergleichbar, der sein Angebot bisher On Premises zur Verfügung stellte und jetzt auf Software-as-a-Service- oder Cloud-Computing-Modelle umstellt: Die neue Angebotsform hat Auswirkungen auf Themen wie den Entwicklungsprozess, die Update-Politik, die Kundenerwartungen oder den Cash Flow des Softwareentwicklers. Ähnlich weitreichende Konsequenzen können neue Angebote auch für SW haben. Denn auch hier sind neue Modelle für den Kauf und den Einsatz von Maschinen denkbar. „Zuvor haben wir Maschinen gebaut, jetzt geht es auch um Themen wie Cloud-Technologien oder um das Verteilen von Software“, bringt es der Programmverantwortliche auf den Punkt. Ziel ist es, selbst zur Digital Factory zu werden und Kunden zu ermöglichen, mit Hilfe von SW von den Vorteilen solch eines Konzeptes zu profitieren. Alles in allem ein umfassendes Thema, das die Entscheider bei SW Schritt für Schritt angingen.

Am Anfang stehen Prozesse und Kultur

Auch wenn SW ein zutiefst technisch orientiertes Unternehmen ist, stand Technologie bei der Auseinandersetzung mit der Digitalen Transformation nicht im Vordergrund. Zunächst ging es für die Verantwortlichen um die Analyse der internen Prozesse und der Unternehmenskultur. Denn allen Beteiligten war von Beginn an klar, dass eine einfache Eins-zu-eins-Übertragung der bisherigen Abläufe in eine digitale Welt nicht sinnvoll ist. SW hat sich bei Prozessen und Strukturen immer an den Anforderungen des Marktes und am technisch Sinnvollen orientiert. Entsprechend galt es nun, das bisherige Herangehen genau zu beleuchten.

Foto SW Gebäude

Unternehmenszentrale in Schramberg-Waldmössingen

Ein Ziel war es, offenere Strukturen aufzubauen und den Austausch zwischen unterschiedlichen Abteilungen zu fördern. Eine unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg solch einer Initiative: Das Management von SW trägt das Thema und lebt den Willen zur Veränderung vor. So stießen die Verantwortlichen eine interne Diskussion an, die sich mit der Weiterentwicklung der Organisationsstruktur befasste.

Je konkreter die Planungen wurden, desto häufiger kreisten die Gespräche auch um IT-Themen. Denn obwohl Technologie zunächst nicht im Fokus des Projektes stand, war klar, dass eine passende IT-Strategie, -Governance und -Infrastruktur die Grundlage für einen erfolgreichen digitalen Wandel ist. Um zunächst die vorhandene IT-Aufstellung zu analysieren und optimieren, suchte SW einen versierten Partner. Gegen vier Dienstleister setzten sich die adesso-Experten durch.

Die IT-Fachleute nahmen die Arbeit auf und schufen in einem ersten Schritt die Grundlagen für die Steuerung und Umsetzung der digitalen Veränderung. Schnell erkannten alle Beteiligten, dass in dieser Zusammenarbeit mehr Potenzial und Themen stecken als ursprünglich gedacht. „Zunächst war unsere IT-Expertise gefragt“, erinnert sich Robert Schulze, Projektverantwortlicher von adesso. „Wir haben uns ganz klassisch mit Themen wie Applikationslandschaft im internationalen Kontext oder Aufstellung und Leistungsfähigkeit der IT-Abteilung beschäftigt.“ Mit fortschreitender Projektdauer wurde der Aufgabenbereich von adesso Stück für Stück erweitert. Inzwischen beschäftigt sich das Team um Robert Schulze immer mehr mit strategischen oder prozessualen Fragestellungen, beispielsweise der IT-Strategie im Kontext der Unternehmensstrategie oder der Ausgestaltung des Zielbildes der Digitalen Transformation. Für Johannes Zuckschwerdt eine ganz logische Entwicklung: „Einerseits passt es menschlich einfach, was ein wichtiger Faktor ist, wenn ein Team eng zusammenarbeitet. Andererseits bringt adesso Fachwissen und Erfahrung mit, um uns bei zentralen Fragestellungen als neutraler Berater zu unterstützen.“

Gemeinsam sind SW und adesso nun dabei, die Grundlagen für die Digitale Transformation des Unternehmens zu schaffen. Auf der Agenda stehen unter anderem, einheitliche Geschäftsprozesse auch für den internationalen Kontext zu entwickeln oder eine IT-Architektur aufzubauen, die diese Prozesse optimal unterstützt. Alles mit dem Ziel, dem Kunden auch in einer digitalen Welt noch bessere Maschinen, Fertigungssysteme und Services anbieten zu können.

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