Index Digitale Souveränität offenbart strukturelle Risiken bei GenAI
Der Wunsch nach technologischer Eigenständigkeit spiegelt sich auch in den Befunden des von adesso und dem Handelsblatt Research Institute entwickelten Index Digitale Souveränität (IDS) wider. Ein begleitender Schwerpunktbericht zum Thema KI deckt die strukturellen Herausforderungen auf, die mit der schnellen Einführung von GenAI entstanden sind. Dem Bericht zufolge stellt GenAI aktuell die größte Souveränitätslücke im gesamten Technologie-Stack vieler Organisationen dar – in der Analyse wird sie als „Sorgenkind“ bezeichnet. Ein zentrales Ergebnis ist, dass 27 Prozent der befragten Entscheiderinnen und Entscheider angeben, dass ihr Unternehmen kaum auf KI-Souveränität achtet. Im öffentlichen Sektor ist es sogar fast jede zweite Organisation.
Zugleich sind viele Organisationen stark abhängig von wenigen, überwiegend nicht-europäischen KI-Anbietern. Im öffentlichen Sektor fehlt zudem häufig das Fachwissen, um KI-Anwendungen eigenständig weiterzuentwickeln. Während privatwirtschaftliche Unternehmen dies in rund 83 Prozent der Fälle leisten können, liegt dieser Wert im öffentlichen Sektor bei nur 62 Prozent. Das erhöht Lock-in-Risiken und verringert künftige Handlungsspielräume.
Der Index Digitale Souveränität zeigt: Gerade bei GenAI, der wichtigsten Zukunftstechnologie, hinkt Deutschland bei Fragen rund um die Digitale Souveränität hinterher.
Benedikt Bonnmann: „Jetzt kommt es auch auf ein gutes Zusammenspiel von Unternehmen und Politik an. Es braucht Rahmenbedingungen, die weniger auf Regulatorik setzen und das Investitionsklima verbessern. Das hilft sowohl den Unternehmen beim Einsatz von GenAI sowie dem Standort Europa bei der Entwicklung eigener Lösungen."
Der vollständige Schwerpunktbericht des Index Digitale Souveränität mit Fokus auf KI steht ab sofort hier zur Verfügung.