Autonomes Fahren, so scheint es, steht ganz unmittelbar vor dem großen Durchbruch. Immer wieder ist in Berichten zu lesen, wie Testfahrzeuge hunderte Kilometer eigenständig und unfallfrei zurücklegten, ohne dass ein Fahrer das Lenkrad berühren musste.
Auf Highways, Landstraßen oder Autobahnen funktionieren die Systeme schon sehr zuverlässig. Aber in Städten ist die Situation eine andere: Autos und Fahrer müssen mit unübersichtlichen Umgebungen klar kommen, das Potenzial für unvorhersehbare Situationen ist deutlich höher. An dieser Stelle setzt das Forschungsvorhaben InVerSiV an.
Die Idee hinter dem vom Bundesland Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union geförderten Projekt ist es, die fahrzeuginterne Technologie mit einer an den Straßen verbauten Infrastruktur von Sensoren zur Umfelderkennung zu ergänzen. Ziele sind es, einerseits die Komplexität des Fahrens in Städten beherrschbar zu machen, andererseits auch die Situation für Verkehrsteilnehmer ohne eigene Sensorik, beispielsweise Fußgänger oder Radfahrer, zu verbessern. Damit so ein komplexes Projekt funktioniert, muss eine Vielzahl von Technologien und Partnern nahtlos zusammenarbeiten.
Die Ampel für Autos springt auf Gelb, da laufen auch schon zwei Fußgänger quer über die Straße, um die Häuserecke schießt gerade ein Radfahrer und der LKW, der mitten der Kreuzung steht und abbiegen will, nimmt allen die Sicht. Eine Situation, die typisch ist für größere Verkehrsknotenpunkte in Innenstädten. Hier trifft die ganze Bandbreite von Verkehrsteilnehmern aufeinander: vom Fußgänger, der sich mit Augen und Ohren orientiert, bis hin zum Fahrer einer Oberklasse-Limousine, der umringt ist von einer ganzen Armada von Assistenz- und Sicherheitssystemen. In wenigen Jahren kommen hier noch Fahrzeuge hinzu, die gänzlich alleine fahren werden.
Auf dem Weg dahin gilt es für das Projektteam noch einige technische Hürden zu nehmen. So müssen die Fachleute beispielsweise noch das optimale Zusammenspiel unterschiedlicher Sensortechnologien, so die Kombination von Radar und Infrarot mit ihren jeweiligen Stärken und Schwächen, erarbeiten. Erst wenn alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind, ist es möglich, ein umfassendes Bild der aktuellen Verkehrssituation zu gewinnen. Hier bringen die einzelnen Projektpartner ihre technische Expertise ein.
Weitere Informationen zum Projekt InVerSiv sowie zu den einzelnen Projektpartnern finden Sie auf der Projektseite.